Freifunk in Lüdinghausen: Gemeinsam mehr erreichen

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Bis jetzt ist Freifunk in Lüdinghausen eine Erfolgsgeschichte. Wenn auch bis jetzt eine kleine. So sind innerhalb von wenigen Wochen in Lüdinghausen von Freiwilligen bereits vier Freifunk-Router aufgestellt worden. Auch die Lüdinghauser Politik hat Freifunk wahrgenommen und möchte sich weiter informieren. So bin ich z.B. heute Abend zu der Fraktionssitzung der Grünen eingeladen, bei der auch die Bürgermeisterkandidatin Doris Krüger anwesend sein wird, und im August bin ich zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister Richard Borgmann und der Stadtverwaltung eingeladen. Auf meinen Artikel „Digitale Stadt Lüdinghausen?“ haben sich außerdem Vertreter aller im Lüdinghauser Rat vertretenen Parteien bei mir gemeldet.
Nicht ohne Grund, liegen doch die Vorteile von Freifunk gegenüber einem kommerziell betriebenen, frei verfügbaren WLAN auf der Hand:



So ist der Zugriff auf das Internet bei kommerziellen Anbietern, wie z.B. dem an der Borg in Lüdinghausen, zeitlich limitiert. Es ist außerdem abhängig von einem zentralen Anbieter und daher nur schwer erweiterbar (eben wiederum nur über diesen Anbieter) und außerdem auch anfälliger gegenüber Störungen. Hat der Anbieter Probleme, so ist das Netz nicht verfügbar. In einem Freifunk-Netz gibt es diese Probleme nicht: der Zugriff ist unlimitiert, es ist für die User immer kostenlos, es ist problemlos erweiterbar und außerdem weniger anfälllig gegenüber Störungen, da es dezentral organisiert ist.
Diese und weitere Gründe waren außerdem ausschlaggebend dafür, dass der Nordrhein-Westfälische Landtag mit den Stimmen von SPD, Grünen und Piraten eine Förderung von Freifunk in NRW beschloss, was bereits Klaus Ahrens und Klaus Böttger in ihren Blogs thematisierten. Die FDP lehnte den Antrag als zu unkonkret ab und die CDU enthielt sich mit der Begründung, dass zunächst ein Breitbandausbau erfolgen müsse. Man kann dies nur bedauern, sind es doch auch CDU regierte Städte, wie z.B. Moers, in denen das Potential von Freifunk erkannt wurde, in denen aktiv Freifunk gefördert wird und die damit sehr fortgeschritten sind. Man kann daher nur annehmen, dass die CDU-Abgeordneten nicht für den Antrag stimmten, weil ihre KollegInnen von SPD, Grünen und Piraten genau das Gegenteil taten, nämlich für den Antrag stimmten.
Meist ist die Lokalpolitik bei Sachfragen allerdings nicht so beschränkt. Hier kann es also auch sein, dass alle Fraktionen für einen Antrag stimmen. So geschehen gerade in Münster, wo der Rat einstimmig die neue Vorlage zum WLAN-Ausbau, inklusive einer Förderung von Freifunk, beschlossen hat. Man kann nur hoffen, dass dies – trotz Bürgermeisterwahlkampf – auch für Lüdinghausen gilt. Denn nur gemeinsam lässt sich sinnvoll an einem weiteren Ausbau von Freifunk in Lüdinghausen arbeiten.
Dies gilt allerdings nicht nur für die Politik, sondern auch für die Unternehmer Lüdinghausens: sie wären sicherlich diejenigen, die stark von einem flächendeckenden, frei verfügbaren WLAN in der Stadt profitieren würden. Die Stadt würde attraktiver werden und die Kunden der Unternehmer, seien es Gastwirte, Ärzte oder auch Händler, wären zufriedener. Und zufriedene Kunden kommen gerne wieder. Und dies alles bei einem minimalen Mitteleinsatz.

So, durch das Engagement verschiedener Personen und Gruppen, könnte von der kleinen Erfolgsgeschichte von Freifunk in Lüdinghausen noch eine große werden.

Autor: Alexander Kallenbach

Mein Name ist Alexander Kallenbach. Ich schreibe hier auf Scroom über alles mögliche – vor allem aber über IT. Hierbei interessieren mich besonders freie und/oder quelloffene Software sowie deren Entwicklung und Einsatz. Außerdem interessieren mich Auswirkungen von IT auf unser Leben. Hierbei ist die Nutzung von Daten und somit auch Datenschutz ein Themenbereich.

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