Digitale Stadt Lüdinghausen?

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Leider ist Deutschland – was Freies WLAN angeht – weiter Entwicklungsland. Dies ändert sich teilweise, weil Initiativen, wie Freifunk in den letzten Monaten extremen Zulauf bekommen. Doch auch die Politik sieht mittlerweile teilweise die Vorteile von freiem WLAN. So anscheinend auch in Münster. Neben dem Breitbandausbau stand dabei bei der letzten Sitzung des „Ausschusses für Personal, Organisation, Sicherheit, Ordnung und E-Government“ auch der Ausbau von frei verfügbarem WLAN auf der Tagesordnung. Grundlage der Vorberatung war hierbei eine Beschlussvorlage, die eine Analyse der aktuellen Entwicklung beinhaltet und als Ziel festlegt, dass unter anderem zur Steigerung der Attraktivität der Stadt, ein möglichst dichtes Netz an kostenfrei zugänglichen WLAN-Zugängen geschaffen werden soll.


Hierzu möchte die Stadt sowohl mit kommerziellen Anbietern verhandeln, als auch die Freifunk-Initiative unterstützen. Dies wird erwartungsgemäß von den Freifunkern befürwortet. Außerdem fordern sie in ihrem Kommentar unter anderem, dass ein einfacher Zugang zu städtischen Gebäuden ermöglicht wird, dass es einen Ansprechpartner bei der citeq gibt und außerdem eine finanzielle Unterstützung des Warpzone e.V., dem Verein hinter der Freifunk-Initiative, in Höhe von 5000€ erfolgt.
Und Lüdinghausen? Zwar gibt es auf Betreiben der Stadt einen kostenfreien WLAN Zugang an der Borg doch mehr bisher leider nicht. Für diesen einen Zugang hat die Stadt, laut dem verlinkten Artikel, einmalige Kosten von 1500€ gehabt und zahlt außerdem fast 1000€ pro Jahr an den Betreiber des Zugangspunktes. Wie das Beispiel Moers zeigt, könnte in Lüdinghausen mit der gleichen eingesetzten Summe viel mehr erreicht werden, wenn statt einseitig auf kommerzielle Anbieter zu setzen auch mit ehrenamtlichen Gruppen, wie der Freifunk-Initiative, zusammengearbeitet werden würde. In Moers unterstützt die Stadt die Freifunker mit 5000€, die dafür bis zu 100 WLAN-Router aufbauen. Auch wenn ich kein Mitglied des Warpzone e.V. bin, so denke ich mir dennoch, dass dieser nichts gegen eine Zusammenarbeit mir der Stadt Lüdinghausen hätte. Bleibt also nur zu hoffen, dass sich die Stadt Lüdinghausen einreiht in die Reihe von innovativen Städten in NRW, die Freifunk unterstützen.

Autor: Alexander Kallenbach

Mein Name ist Alexander Kallenbach. Ich schreibe hier auf Scroom über alles mögliche – vor allem aber über IT. Hierbei interessieren mich besonders freie und/oder quelloffene Software sowie deren Entwicklung und Einsatz. Außerdem interessieren mich Auswirkungen von IT auf unser Leben. Hierbei ist die Nutzung von Daten und somit auch Datenschutz ein Themenbereich.

5 Kommentare

  1. es wäre schon cool, wenn wir in lüdinghausen eine umfassendere digitalisierung bei gleichem monetären einsatz hin bekämen! ehrentamtliches engagement in diesem bereich nutzen, wäre wohl „cittaslo-w-lan“.
    eine tolle idee! wie packen wir das am besten an? wer kann die kontakte herstellen?

    • Hallo,

      ich fände es toll, wenn es vielleicht zunächst eine Informationsveranstaltung für BürgerInnen und VertreterInnen aller Ratsfraktionen gäbe. Jöran Kortmann von den Grünen hat wohl schon Kontakt zu dem Freifunk-Team aufgenommen. Ich habe gerade auch noch einmal einen Artikel zu dem aktuellen Stand der Dinge verfasst.

      MfG

      Alexander Kallenbach

  2. Stellt doch einen Antrag nach der Gemeindeordnung §24 in dem ihr ein Ähnliches Konzept wie in Münster fordert.

    Könnte zB wie folght lauten

    Die Verwaltung soll beauftragt werden, zu prüfen, ob und in wie weit das Konzept XY (Münster) übernommen werden kann… etc

  3. Eine RICHTIG gute Idee, Alex!

  4. Pingback: Freifunk – Netzwerke in Bürgerhand | WESTFALENBLOG | Wenn im Münsterland ein Sack Reis umfällt...

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