100 aktive Freifunk-Knoten in Lüdinghausen

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Es ist soweit. Das erste Mal habe ich mitbekommen, dass gleichzeitig 100 Freifunk-Knoten in Lüdinghausen und Seppenrade online waren. Für alle, die das erste Mal etwas mit Freifunk zu tun haben: Ein Freifunk-Knoten ist ein Router, auf dem die Freifunk-Firmware installiert ist und der damit Teil des Freifunk-Netzes wird.

Seit der Aufteilung des Netzes von Freifunk Münsterland in viele kleine Domänen fällt das manuelle Zählen weg, denn jede Domäne hat ihre eigene Karte und auf dieser wird immer der aktuelle Stand angezeigt (wie viele Knoten sind online, verschwunden usw.). Auf der Karte der Lüdinghauser Domäne konnte ich gestern Morgen das erste Mal lesen, dass 100 Knoten online sind.

Die Zahl der Knoten schwankt immer etwas und ist aktuell wieder etwas niedriger, daher hier der Beweis:
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Und hier noch einmal herangezoomt:
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Ursache des Erfolges?

Natürlich freue ich mich sehr darüber und muss zugeben, dass ich, als ich vor ca. 1 1/2 Jahren den ersten Knoten aufgestellt habe, nicht gedacht habe, dass Freifunk auch in Lüdinghausen so groß werden würde. Der nun erreichte Meilenstein zeigt, dass Freifunk weiter wächst. Dies liegt sicherlich auch daran, dass auch die im Sommer durchgeführte Novellierung des Telemediengesetzes für diejenigen, die ihren Kunden oder Besuchern gerne Zugang zum Internet anbieten möchten, keine Rechtssicherheit gebracht hat. Zwar hat der EuGH aktuell geurteilt, dass derjenige, der kostenlos einen Internetzugang zur Verfügung stellt, nicht für Urheberrechtsverstöße haftet, ein großer Schritt zu mehr Rechtssicherheit. Jedoch sind die vom EuGH genannten Bedingungen (Perso-Zwang und Verschlüsselungs-Zwang) einfach nur weltfremd. Man kann nur hoffen, dass der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen realistischer gestaltet.

Wie geht es weiter?

Bis dahin hoffe ich natürlich, dass sich noch mehr Leute in Lüdinghausen dafür entscheiden sich bei Freifunk zu beteiligen, sei es dadurch, dass sie selber mitmachen (vor allem rund um den Markt wären Freifunk-Knoten sinnvoll) oder dadurch, dass sie Freifunk finanziell unterstützen.

Vor allem die Stadt Lüdinghausen kann hier viel leisten: Seit ca. einem Jahr hat die Stadt einen ganzen Stapel an Freifunk-Knoten auf Lager liegen, die ursprünglich dafür gedacht waren Flüchtlingsunterkünfte und das Rathaus mit Freifunk auszustatten. Anscheinend ist aber die IT-Abteilung total überarbeitet und schafft es nicht, diejenigen mit Freifunk zu versorgen, die am dringendsten einen Internet-Zugang bräuchten, um z.B. ihr Familien zu kontaktieren, und die gleichzeitig kaum die Mittel haben, um dies zu leisten. Gerne würde ich die Stadt hierbei unterstützen! Und natürlich auch jeden anderen, der Fragen zu Freifunk hat. Auf die nächsten hundert Knoten!

Autor: Alexander Kallenbach

Mein Name ist Alexander Kallenbach. Ich schreibe hier auf Scroom über alles mögliche – vor allem aber über IT. Hierbei interessieren mich besonders freie und/oder quelloffene Software sowie deren Entwicklung und Einsatz. Außerdem interessieren mich Auswirkungen von IT auf unser Leben. Hierbei ist die Nutzung von Daten und somit auch Datenschutz ein Themenbereich.

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