Es ist getan! Der erste Freifunk-Knoten in Lüdinghausen läuft. Für diejenigen, die noch nicht wissen, was Freifunk ist, dann hier einmal die Erläuterung von Wikipedia:
Freifunk ist eine nicht-kommerzielle Initiative im deutschen Sprachraum mit Ursprung in Berlin. Sie widmet sich dem Aufbau und Betrieb selbstverwalteter lokaler Computer-Netzwerke als freies Funknetz. Ziele sind ein hoher Grad an Zensurresistenz, eine Förderung lokaler Kommunikation, ein möglichst dezentraler Aufbau, Anonymität und Überwachungsfreiheit.
Meint also, es ist der Versuch ein Netzwerk aufzubauen, welches nicht von Unternehmen oder staatlichen Stellen betrieben wird, sondern von Bürgern. Zu den bei Wikipedia genannten Zielen gehört meiner Einschätzung nach außerdem noch, dass allen, auch denjenigen, die sich keinen eigenen Internetzugang leisten können, die Möglichkeit gegeben wird auch am Internet teilzuhaben. In Anbetracht dessen, dass das Internet in allen Lebensbereichen mittlerweile eine wichtige Rolle spielt, ist diese Verminderung der digitalen Spaltung meines Erachtens nur erstrebenswert.
In Kleinstädten wie Lüdinghausen kommt noch hinzu, dass häufig die Abdeckung mit mobilem Internet immer noch nicht berauschend ist. So ist zwar in der Lüdinghausener Innenstadt auch LTE verfügbar, in vielen anderen Gebieten jedoch nur Edge. Ganz zu schweigen von der Volumenbegrenzung der meisten Verträge. Eine Kleinstadt wie Lüdinghausen würde durch ein verfügbares freies WLAN-Netz somit viel attraktiver werden.
Besonders interessant ist Freifunk sicherlich für Gastronomen. Haben diese sonst ein mögliches Problem mit der Störerhaftung, so wird dies bei dem Anbieten eines Freifunk-WLAN umgangen, da der Internet-Verkehr über die Freifunk-Server laufen und diese durch das Providerprivileg geschützt sind.
Ich würde mir wünschen, dass es bald noch weitere Knoten in Lüdinghausen gibt, so dass wirklich damit begonnen werden kann, aus einzelnen Knoten ein Netz zu flechten und so Lüdinghausen noch attraktiver zu machen, als es das jetzt schon ist und außdem auch denjenigen, die nicht die nötigen Mittel haben, eine Partizipation am Internet zu ermöglichen. Hierbei wage ich nicht davon zu träumen, dass es eine ähnlich positive Entwicklung, wie in Paderborn geben wird, hoffe aber doch auf ein paar Knoten!
Wer Interesse daran hat sich auch am Freifunk zu beteiligen: fertig eingerichtete Router gibt es bereits für 15€ z.B. bei der Warpzone in Münster. Und ich bin für Fragen und Hilfegesuche offen. Also Fragen und Gesuche einfach in die Kommentare!
2. April 2015 um 21:21
Vor zwei oder drei Wochen habe ich hier in Obercastrop einen Freifunkknoten eingerichtet. Er wird hin und wieder von vorbeilaufenden Schülern auf dem Weg zur Bushaltestelle genutzt. Ein Anfang… 😉
2. April 2015 um 21:50
Cool! Es scheint in dieser Hinsicht doch etwas in Bewegung zu sein. Die Anzahl der Knoten in Münster und Umgebung hat in den letzten Monaten zumindest rapide zugenommen.