Ubuntu auf dem Handy: Erster Eindruck

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Lange hatte ich schon gewünscht es auszuprobieren. Am Wochenende habe ich dann endlich die Zeit gefunden das alte Nexus 4 meiner Frau mit Ubuntu zu bespielen oder genauer gesagt Ubuntu Touch, der Smartphone- und Tablet-Version von Ubuntu. Eine Ubuntu-Version für das Handy wurde bereits vor einigen Jahren angekündigt und mir gefiel der Gedanke, dass offene Betriebssystem, welches ich auch auf meinen Rechnern einsetze auch auf mein Handy zu bringen und mich der Bevormundung durch Google und andere zu entziehen (wobei sicherlich die Bevormundung von Google nicht so extrem ist, wie jene von Apple).
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Nach einigen Rückschlägen (z.B. die gescheiterte Kampagne für Ubuntu Edge) gibt es schon seit einigen Monaten Geräte mit Ubuntu Touch als Betriebssystem zu kaufen. Ich würde mir allerdings ohne einen Test kein Gerät mit einem neuen System kaufen und bin eigentlich auch immer noch sehr zufrieden mit meinem Oneplus One. Aber glücklicherweise gibt es ja Images für einige Android-Geräte, so dass man das System auch auf diesen testen kann. Das werde ich tun und möchte hier meine ersten Eindrücke wiedergeben (und werde hoffentlich bald das Gerät etwas ausführlicher testen können und auch ein Screen Video erstellen).

Zunächst zur Installation: Selten habe ich eine so einfache und schnelle Installation erlebt. Wer der Anleitung auf Ubuntuusers.de folgt, die wie so oft wirklich gut ist (ich musste nur fastboot mit Root-Rechten laufen lassen), hat innerhalb von wenigen Minuten Ubuntu Touch auf dem Gerät und kann es ausprobieren. Vorinstalliert sind eine Reihe von Apps und Scopes, die durch die Reihe schön designt sind. Mit gefällt das einfach und klare Layouts, dass sich durch das System zieht wirklich sehr.
Apps brauchen einen Moment zum Starten, was aber auch an dem schon etwas in die Jahre gekommenen Nexus 4 liegen mag. Wenn Sie allerdings laufen, dann lässt sich sowohl das System, als auch die einzelne App ohne irgendwelche Hakler bedienen. Und das App-Angebot ist schon reichhaltiger, als ich befürchtet hätte. Natürlich kommt das App-Angebot bei weitem nicht an jenes der Marktführer heran. Für die meisten von mir verwendeten Funktionen gibt es entweder eine App oder mindestens eine Web-App. Es gibt sogar schon eine Signal-Version, bei der allerdings die Push-Benachrichtigung nicht funktioniert (noch nicht selber probiert, nur gelesen). Auch das andere Bedienkonzept gefällt mir gut. Innerhalb von wenigen Minuten hat man sich an das neue Bedienkonzept gewöhnt.
Doch ebenfalls auf einen ersten Blick fallen mir auch Punkte auf, die auf jeden Fall noch verbessert werden müssen. So können im Moment über die System-GUI nur Google- und keine CalDAV-Kalender eingebunden werden. Mein Wunsch, beim möglichen Kauf eines Ubuntu-Smartphones, wäre es gerade mich von den Größen wie Google weiter zu befreien. Doch hier wird im Moment erst einmal leider auf die Dienste gesetzt, bei denen die meisten Nutzer gebunden sind, was natürlich aufgrund der begrenzten Kapazitäten auch verständlich ist.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die weitere Entwicklung von Ubuntu Touch und darauf das System weiter zu ergründen und allen Lesern auch noch ein Video und vertiefte Einblicke zu gewähren.

Autor: Alexander Kallenbach

Mein Name ist Alexander Kallenbach. Ich schreibe hier auf Scroom über alles mögliche – vor allem aber über IT. Hierbei interessieren mich besonders freie und/oder quelloffene Software sowie deren Entwicklung und Einsatz. Außerdem interessieren mich Auswirkungen von IT auf unser Leben. Hierbei ist die Nutzung von Daten und somit auch Datenschutz ein Themenbereich.

4 Kommentare

  1. Teste mal ob Du über den Browser in die ownCloud kommst.

  2. Ich hatte das bq e5 mal angetestet. Siehe: https://www.intux.de/2015/12/bq-aquaris-e5-hd-ubuntu-edition/
    Dabei hatte ich bemerkt, dass es unmöglich war in die OC zu gelangen. Der Pfeil hinter „Passwort“ erschien nicht. Somit gab es keine Möglichkeit rein zu kommen. Schön, dass es jetzt klappt.

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